Eigentlich bin ich ja atheistisch erzogen worden. Also: es gibt keinen Gott. Logisch, denn sonst würde er gegen Ungerechtigkeit einschreiten. Leid würde es nicht geben, er würde es einfach nicht zulassen. Wir würden friedlich im Paradies auf Erden leben.
Als Kind erklärte man mir: Da waren schon Menschen im Weltraum, auch diese haben keinen Gott gesehen.


Durch Jugendliche in meinem Alter bin ich vor Zeiten mit einer Kirche, und damit auch mit christlichen Lehren in Berührung gekommen. Irgendwann begann ich, über die Thematik nachzudenken, nachzulesen, nachzufragen. Auf viele Fragen gab es allerdings keine Antworten.
Warum es Leid gibt? - Das weiß man nicht. Was die Dreieinigkeit Gottes ist? - Dies ist ein göttliches Geheimnis, mit dem menschlichen Verstand nicht faßbar. Wozu hat der Mensch eine unsterbliche Seele, wenn er doch für ein Leben auf der Erde erschaffen wurde? - Ja, wir müssen unsere Seele hegen und pflegen, damit wir vorbereitet sind, wenn wir einmal in den Himmel kommen.

So richtig befriedigt haben mich solche Auskünfte nicht.

Wenn ich die Gelegenheit dazu hatte, konfrontierte ich höhere Amtsträger dieser Kirche mit meinen Fragen. Aber, oh Schreck, die wußten auch nicht so recht in der Bibel Bescheid. Manche reagierten sogar etwas ungehalten. Und ich bekam den Eindruck, daß kirchliche Lehren über der Bibel, also dem Wort Gottes stehen. Trotzdem wurden wir im Gottesdienst sogar dazu aufgerufen, am Tag wenigestens 10 Minuten in der Bibel zu lesen!

Deshalb versuchte ich weiter, die Bibel allein zu lesen.

Da das nicht so ganz leicht ist, sah ich mich auch anderswo nach Hilfe um. Dabei fiel mir auf, daß es in verschiedenen Glaubensrichtungen offenbar darum geht, die Bibel passend zu den eigenen Glaubenslehren auszulegen, wenn man sich denn überhaupt tiefergehend mit ihr beschäftigt, und nicht nur von und mit einigen signifikanten, herausgelösten Bibelstellen lebt.
Überall wird man aber als Interessierter gern aufgenommen und erhält besondere Zuwendung. Die Bibel wird allgemein als das Wort Gottes angesehen, und bildet die Grundlage solcher christlichen Kirchen oder Religionsgemeinschaften.
Dann gibt es Organisationen oder Initiativen, die Gewicht auf die Verteilung der Bibel - oder Teilen daraus - legen. Mit dem Inhalt muß man sich dann jedoch allein beschäftigen.
Es gibt aber durchaus auch Religionsgemeinschaften, die dem Inhalt der Bibel als Gottes Wort eine große Bedeutung beimessen, und deren Mitgliedern das ohneweiteres anzumerken ist.

Aufgrund meiner früheren Beobachtungen ließ ich immer größte Skepsis walten, und überprüfte anhand der Bibel, was man mir sagte (s. a. Apostelgeschichte, Kapitel 17, Vers 11). Wenn es sich um einzelne Bibelstellen handelte, gewöhnte ich mir an, auch den Kontext mit einzubeziehen. Denn dieser ermöglicht oft ein ganz anderes Verständnis der betreffenden Stelle, als wenn diese isoliert betrachtet wird. Interessant sind auch sogenannte Querverweise auf andere Bibelbücher. Manchmal benötigt man zum richtigen Verständnis des Lesestoffes aber auch etwas Hintergrundwissen aus der betreffenden geschichtlichen Epoche oder der jeweiligen Region. Dann muß man andere Literatur, z. B. Geschichtsbücher bemühen.

Eines vorneweg: Warum es sich lohnt, in der Bibel zu lesen
Die Bibel ist kein veraltetes Buch, wie das oft behauptet wird. Wenn ich allein die 10 Gebote (2. Mose 20:3 ff.) betrachte, und versuche mich daran zu halten, dann bin ich innerlich ausgeglichener, komme mit den meisten Menschen gut aus, werden mir Gefühle wie Neid nach und nach fremd, gelte ich bei meinem Arbeitgeber als ehrlich und zuverlässig. Allein das ist es bereits wert, sich mit der Bibel zu beschäftigen.
Was ich also mit und ohne Hilfe herausgefunden habe, versuche ich, auf den nächsten Seiten darzustellen.
Ich selbst gehöre z. Z. keiner Kirche oder Glaubensgemeinschaft an.


Hinweis: Ich bezeichne hier keine Religionsgemeinschaft oder Kirche mit ihrem Namen, denn ich möchte weder jemandem zu nahe treten, noch eine Kirche besonders hervorheben. Wer Namen wissen möchte oder weitere Informationen wünscht, muß sich bitte per Mail an mich wenden.
Die Ausführungen, die ich im Folgenden mache, spiegeln meine eigene Meinung wieder, welche ich beim Lesen der Bibel gewonnen habe, und sind durchaus anhand der angegebenen Bibelstellen überprüfbar. Tun Sie das bitte!
Die meisten Bibelstellen sind der Luther-Bibel, Fassung 1984, Ausgabe 1999 entnommen. Wo das nicht so ist, wird explizit darauf hingewiesen.